Die Frage „Was ist eine Blogparade“ lässt sich in einer Zusammenfassung wie folgt beantworten: Eine Blogparade ist die gemeinsame Aktion einer größeren oder großen Zahl an Bloggern, die sich zu einem bestimmten, ihnen vorgegebenen Thema äußern. Die teilnehmenden Blogger verlinken zu dem Aufruf. Gleichzeitig machen sie in einem eigenen Beitrag auf den veranstaltenden Blog aufmerksam und informieren den Veranstalter der Blogparade über ihren eigenen Beitrag. Der Veranstalter der Blogparade sammelt alle eingegangenen Links und veröffentlicht sie. Er ist frei in seiner Entscheidung, ob er ein abschließendes Resümee zu der Blogparade abgeben, sprich veröffentlichen möchte. Der besonders interessierte beziehungsweise engagierte Blogger fasst alle Beiträge zu einem E-Book zusammen, das er als Veranstalter zum kostenlosen Download bereitstellt.
Blogparade, Blogkarneval und Blogcarnival sind verschiedene Namensgebungen für dasselbe, nämlich für die Blogparade. Blogcarnival und Blogkarneval sind Bezeichnungen, die auf den Urheber der Blogparaden verweisen. Die erste derartige Blogaktion, die eine Blogparade war, datiert auf den 20. September 2002. Damals wurde sie Carnival genannt und hat sich seitdem im englischen Sprachgebrauch so durchgesetzt. Die direkte Übersetzung von Blogcarnival lautet Blogkarneval. Dieser deutsche Begriff wurde nachweislich erstmals im Februar 2006 für den Blogartikel „Blogspecials“ genutzt. Seitdem gehören diese drei Namen zum Sprachgebrauch, wobei sich Blogparade im deutschsprachigen Raum weitgehend durchgesetzt hat.
Ob Existenzgründer, ob Jung- oder arrivierter Unternehmer; jeder stellt sich vor der Teilnahme an derartigen Aktionen die Frage nach dem Kosten-Nutzen-Effekt. Zeit und Manpower werden nur dann investiert, wenn sich daraus ein erkennbarer Vorteil für das eigene Unternehmen erreichen lässt. Die Blogparade ist, abhängig von ihrem Thema, eine konzentrierte Sammlung von Ideen und Tipps. Interessant ist das gegenseitige Verlinken als Quelle für eine Vielzahl von neuen und bisher nicht vorhandenen Kontakten. Die Unternehmenskommunikation wird durch eine Blogparade so weit angekurbelt, dass sie für alle Beteiligten eine Win-win-Situation bedeutet.
Zu einem Erfolg der Blogparade können alle Blogger beitragen. Wie aktiv und wie interessiert sie das tun, das wird ganz wesentlich durch die Themenstellung beeinflusst und bestimmt. Da die Teilnahme an einer Blogparade freiwillig ist, muss das Thema so interessant sein, dass sich möglichst viele Blogger an der Blogparade beteiligen möchten. Es muss für sie eine regelrechte Freude sein, mit dabei zu sein. Ein Eigeninteresse ist bei Unternehmern immer dann vorhanden, wenn sie für sich in ihrem Engagement einen Mehrwert erkennen. Die Balance zwischen Einsatz und Profit muss ausgeglichen sein und stimmen.
Der Mechanismus einer Blogparade ist im Begriff, die bisherige sogenannte Verlautbarungs-Kommunikation, oder die One-to-Many-Kommunikation, abzulösen. Im Vordergrund steht bei einer Blogparade der gleichbedeutende Nutzen für alle Teilnehmer. Jeder soll in gleichem Maße am Austausch und an den Kontakten aller teilhaben können. Wie intensiv das der Fall sein soll, liegt in der Entscheidung des einzelnen Bloggers. Wichtig ist, dass er, ebenso wie alle anderen, die Chance dazu erhält.
Dafür gibt es keine festen Vorgaben. Erfahrungsgemäß ist eine Laufzeit von vier bis sechs Wochen ausreichend, also weder zu kurz noch zu lang. Der Veranstalter einer Blogparade sollte sich bei der Entscheidung über die Laufzeit an der Themenstellung, an den Bezugsgruppen sowie am Umfeld orientieren. Die Laufzeit muss so abgepasst sein, dass bis zum Ende eine Spannung erhalten bleibt. Dem Veranstalter einer Blogparade muss auch bewusst sein, dass er bei der Präsentation eines neuen Themas bereits über ein gutes und aktives Netzwerk verfügen sollte. Wenn er erwartet, von anderen Bloggern unterstützt zu werden, dann muss er seinerseits in der Vergangenheit ebenfalls zu den Unterstützern der Mitblogger gehört haben.
Im Endeffekt ist die Blogparade ein wechselseitiges Geben und Nehmen.
