Wie die Wirtschaftsordnungen der Länder den globalen Handel ermöglichen

Wie-die-Wirtschaftsordnungen-der-Laender-den-globalen-Handel-ermoeglichenDie Wirtschaftsordnung eines Landes ist auch unter dem Begriff „Wirtschaftsverfassung“ bekannt. Die Wirtschaftsordnung legt die prinzipielle Rechts- und Organisationsform eines Landes fest, innerhalb der die einzelnen Wirtschaftssubjekte aktiv werden und Wirtschaftsprozesse durchlaufen. Zu ihr gehören auch sämtliche Rechtsnormen und Rechtsinstitutionen. Volkswirtschaften produzieren zu einem großen Teil arbeitsteilig. Die Wirtschaftsordnung bestimmt, wie die Wirtschaftssubjekte und Wirtschaftsteilnehmer (Produzenten und Verbraucher) miteinander umgehen. Angebot und Nachfrage werden auf dem jeweiligen Markt durch die Wirtschaftsordnung reguliert. Die Wirtschaftsordnung betrifft gleichzeitig auch immer politische Aspekte. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie die Abstimmung zwischen Anbietern und Nachfragern erfolgt.

Kein Gewinnstreben und Planerfüllungsprinzip

Einmal gibt es das Modell der Planwirtschaft und dann das Modell der Marktwirtschaft, die heutzutage angesichts des globalen Handels einer freien (liberalisierten) Marktwirtschaft gewichen ist. Mit beiden Ordnungsmodellen sind die Fragen nach der politischen Richtung, der Preisbildung und den Eigentumsverhältnissen eines Landes verbunden. Weitere Kriterien sind die betriebliche Ergebnisrechnung und die Form der Finanzwirtschaft. Die Geschichte hat uns anhand der DDR, der Sowjetunion und der Ostblockstaaten gezeigt, dass die Planwirtschaft durch zentrale staatliche Steuerung nicht funktioniert. Mit der Planwirtschaft einer sozialistischen Wirtschaftsordnung geht in der Regel das politische Modell des Kommunismus einher. Die Produktion (Angebot) und der Konsum (Nachfrage) werden durch eine staatliche zentrale Stelle bestimmt. Privates Eigentum gibt es in der Regel nicht, da die kompletten Produktionsmittel nach dem Motto „alles gehört allen“ verstaatlicht sind. Eine Zentralverwaltungswirtschaft liegt vor, wenn ein zentrales Produktionsinstrument den Preis für die Produkte festlegt. In dieser Wirtschaftsordnung erfolgt kein Gewinnstreben der Wirtschaftsteilnehmer, da sie alleine darauf aus sind, dem Planerfüllungsprinzip gerecht zu werden. Mit dieser Form der betrieblichen Ergebnisrechnung legt eine staatliche Planstelle die zu erreichenden Produktionszahlen fest. In dieser zentralen Wirtschaftsordnung ist die Form der Finanzwirtschaft nicht unabhängig, auch sie wird durch staatliche Institutionen bestimmt.

Kapitalismus und das Recht des Stärkeren

Liegt eine dezentrale marktwirtschaftliche Ordnung vor, setzt diese regelmäßig auf die politische Ordnung des Kapitalismus, freien Wettbewerb und Privateigentum. Die Finanzwirtschaft ist unabhängig und verfügt über ein funktionierendes Steuer-, Banken- und Abgabensystem. Jeder Wirtschaftsteilnehmer trifft seine Entscheidungen ohne Lenkung einer zentralen staatlichen Stelle. Auch das Modell der freien Marktwirtschaft und damit das des globalen Handels ist jedoch nicht umstritten, da es meistens das „Recht des Stärkeren“ fördert. Kritik wird laut, dass die Reichen mit diesem Modell immer reicher und die Armen immer ärmer werden, die Schere zwischen Arm und Reich also immer mehr auseinandergeht. Erfolgt die Preisbestimmung durch Nachfrage und dem auf dem Markt damit einhergehenden Angebot, liegt eine marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung vor. Mit dieser Wirtschaftsordnung sind die Wirtschaftsteilnehmer auf Gewinnstreben ausgelegt. Dieses Gewinnstreben ist die Form der betrieblichen Ergebnisrechnung. Das Modell der freien Marktwirtschaft wird um das Modell der sozialen Marktwirtschaft erweitert, das auch die weniger privilegierte Schicht eines Landes berücksichtigt. Im Vordergrund steht bei beiden Modellen regelmäßig die Rolle des Staates als regulierende Kraft der freien Märkte.

Fazit

Die Wirtschaftsordnung eines Landes, auch Wirtschaftsverfassung genannt, umfasst die grundlegende Auslegung des Rechts- und Wirtschaftssystems, innerhalb dessen die einzelnen Akteure im Rahmen des Wirtschaftsgeschehens handeln. Die Bereiche Recht und Wirtschaft gehen auch immer mit der politischen Ordnung eines Landes einher, wie die Modelle der zentralen, staatlich gesteuerten Planwirtschaft im Kommunismus und die dezentrale freie Marktwirtschaft ohne Einmischung des Staates innerhalb der in der Regel kapitalistischen und demokratischen Systeme deutlich machen. Eine funktionierende Wirtschaftsordnung auf der Grundlage eines unabhängigen Finanzsystems, einer gewinnbestrebten Ergebnisrechnung, der freien Preisbildung auf dem Markt durch Angebot und Nachfrage, Privateigentum und einer dezentralen Planungs- und Lenkungsform ermöglicht und vereinfacht den globalen Handel, da die Wirtschaftssubjekte ihr Handeln innerhalb dieser Wirtschaftsverfassung selbst und frei bestimmen. Diese Möglichkeit zum globalen Handeln ist gleichzeitig die Voraussetzung für eine freie (liberale) Marktwirtschaft.

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