Zahl der Firmengründungen in Deutschland rückläufig

Standort Deutschland Gründungsformen

Die Wirtschaftslage in Deutschland ist gut, die Situation auf dem Arbeitsmarkt positiv. Das führt zu einer geringeren Zahl von neuen Unternehmen. 2018 wurden so wenig neue Firmen im Gewerberegister wie lange nicht mehr. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort.

Warum Experten die niedrige Zahl von Firmenneugründungen nicht beunruhigt und wie der Schritt in die Selbständigkeit gelingt offenbart dieser Ratgeber.

Weniger Großbetriebe, mehr Kleinstbetriebe

122.700 neue Betriebe wurden im vergangenen Jahr in Deutschland gegründet, die eine größere wirtschaftliche Bedeutung haben. Das geht aus den aktuellen Zahlen hervor, die das Statistische Bundesamt (Destatis) Ende des ersten Quartals 2019 veröffentlichte. Das ist ein Rückgang von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Vor zehn Jahren verzeichneten die bundesweiten Gewerbeämter noch fast 30.000 Gründungen mehr.
Neben den Anmeldungen, die aufgrund der gewählten Rechtsform oder Beschäftigtenzahl als wirtschaftlich relevant einzustufen sind, werden noch weitere Formen der Neugründungen erfasst. 169.100 und damit 3,4 Prozent weniger Kleinunternehmen wurden 2018 angemeldet. Die Zahl der Gründungen von Nebenerwerbsbetrieben ist hingegen stabil bei rund 25.000 geblieben und im Vorjahresvergleich nur leicht gestiegen.

Krisenfeste Zeiten

Nicht nur Neuanmeldungen wurden von Destatis für das Jahr 2018 erfasst. In der Statistik sind auch die Betriebsaufgaben verzeichnet, beispielsweise durch eine Insolvenz. Demnach ist die Zahl der Nebenerwerbsbetriebe spürbar um rund 4 Prozent gestiegen, was einer Aufgabe von 192.800 Kleinstbetrieben entspricht.

Deutlich weniger Betriebe mit einer wirtschaftlichen Relevanz haben ihr Gewerbe im vergangenen Jahr aufgegeben. Auch die Zahl der Kleinunternehmen, die aus dem Register gelöscht wurden, ist geringer als im Vorjahr.

Die Zahlen sind aus Sicht von Experten auf die aktuelle wirtschaftliche Situation zurückzuführen. In Zeiten mit einer stabilen Lage auf dem Arbeitsmarkt und guter wirtschaftlicher Gesamtsituation sinkt die Zahl der Insolvenzen. Gleichzeitig entschließen sich weniger Menschen dazu, ein eigenes Gewerbe anzumelden. Sie genießen stattdessen lieber die sichere Position als Arbeitnehmer.

Tipps für Existenzgründer

In Zeiten mit einer guten Konjunktur ist es einfacher, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Oftmals wächst die Idee der Selbstständig aus der Not heraus. Immer dann, wenn es ein Mangel an Jobs in der Branche gibt.
Menschen, die sich aktuell für eine Geschäftsgründung interessieren, brauchen zunächst eine solide Idee. Eine sichere Geschäftsidee ist die Basis für den Aufbau einer eigenen beruflichen Existenz. Noch bevor auch nur ein Finanzplan angetastet wird, muss das Potenzial der Geschäftsidee geprüft werden. Erst wenn folgende Fragen positiv beantwortet werden können, sollte die Idee weiterverfolgt werden:
• Ist die Geschäftsidee umsetzbar?
• Bietet die Geschäftsidee ausreichend wirtschaftliches Potenzial?
• Gibt es eine ausreichend hohe Nachfrage nach der Geschäftsidee?

Gescheitert an der Finanzierung

An einer guten Idee scheitert eine Selbständigkeit selten, an einer soliden Finanzierung hingegen sehr oft. Der Traum der eigenen Existenz steht und fällt und der gesicherten Finanzierung.
Ein guter Businessplan erhöht die Chancen, ausreichend Finanzmittel für die eigene Idee zu erhalten. Kredit für Selbstständige sind ein Mittel zur Finanzierung. Bei größeren Projekten sind Darlehen nicht ausreichend, hier können Investoren nützlich sein. Mit einem ausgefeilten Businessplan steigen die Chancen einer gesicherten Finanzierung. Der Finanzplan selbst ist immer Teil des Businessplans.

Ein guter Businessplan besteht im Kern aus vier Bereichen:

• Wie wird die Geschäftsidee umgesetzt?
• Wer ist die Zielgruppe?
• Welche Chancen und Risiken unterliegen die Idee?
• Welche finanziellen Erfolge ergeben sich aus der Idee?

 

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