Die Existenzgründung ist ein mutiger Schritt ins Unternehmertum und bedarf einer optimalen Vorbereitung, damit mit der Geschäftsidee möglichst schnell Gewinne erzielt werden und der Betrieb langfristig erfolgreich geführt werden kann. Für eine solche Vorbereitung ist in der Phase der Existenzgründung vor allem der Businessplan von großer Bedeutung. Ein solcher Businessplan ist neben dem Geschäftsinhalt und den geplanten Abläufen und Marketingstrategien besonders auf bestimmte Kennzahlen gestützt, die Aufschluss darüber geben, ab wann das geplante Geschäft auch finanziell erfolgreich wird und das dann auch bleibt. Nur so kann man seine Ziele im Auge behalten und zu erreichen versuchen. Bei erkennbaren Abweichungen zu den Zielen kann schnell Abhilfe geschaffen werden, indem Gegenmaßnahmen getroffen werden, das Unternehmen wieder auf Kurs bringen. Eine der wichtigsten dieser Kennzahlen ist dabei der so genannte Deckungsbeitrag.
Unter dem Deckungsbeitrag, einem offiziellen Begriff aus der Kostenrechnung und Leistungsrechnung (KLR), versteht man den Betrag, mit dem die fixen Kosten abgedeckt sind und somit die Gewinnschwelle oder auch der so genannte Break-even-Point erreicht wird, weil ab diesem Deckungsbeitrag jeder weitere Euro Verdienst zu einem Gewinn des Unternehmens führt. Der Deckungsbetrag wird berechnet aus der Differenz des erszielten Umsatzes durch den Vertrieb von Produkten oder Dienstleistungen und den variablen Kosten, die sich beispielsweise durch den Erwerb von Rohstoffen und sonstigen für die Produktion notwendigen, aber nicht regelmäßigen Ausgaben ergeben. Das Geld, was aus dieser Differenz zur Verfügung steht, muss für die fixen Kosten wie Immobilienmiete, Gehälter und Unterhalt der Maschinen eingesetzt werden. Sobald der Deckungsbeitrag also höher ist als die Kosten, stellt sich für den Betrieb der angestrebte Gewinn an. Deckungsbeiträge werden zum einen für einzelne Mengeneinheiten (Stückkosten) oder auch für die gesamte Produktion berechnet.
Ein Unternehmen, bei dem jahrelange Erfahrungen die Planungen erleichtern, rechnen vor allem deshalb mit dem Deckungsbeitrag, um ihn als Warnsignal zu haben, bei dem eventuell zurückgehende Gewinne zu einer Annäherung an den Break-even-Point führen und die Gefahr besteht, die Gewinnzone zu verlassen. Besonders wichtig ist dieser Deckungsbeitrag aber vor allem für Existenzgründer, um im Businessplan konkrete Gewinnkalkulationen und Rentabilitätsrechnungen einbauen zu können. Zu Beginn einer solchen Existenzgründung überragen trotz eventuell zustehender Gründerzuschüsse und Vergünstigungen schließlich die Investitionskosten, wie zum Beispiel die Anschaffung von Maschinen und Materialien oder auch das Durchführen von Werbemaßnahmen, die Einnahmen um ein Vielfaches. Daher ist es besonders wichtig, mit diesem Deckungsbeitrag einen Betrag vor Augen zu haben, der erzielt werden muss, um in den Genuss von Unternehmensgewinnen zu kommen. So ist es wichtig, die variablen Kosten nach und nach zu senken und/oder die Einnahmen durch die Produkte oder Dienstleistungen zu steigern, um nicht nur die fixen Kosten bewältigen, sondern den Deckungsbeitrag zum Erzielen von Gewinnen auch zu übertreffen. Die Gewinnschwelle und damit der schönste Zeitpunkt für einen Existenzgründer ist dann erreicht, wenn der Deckungsbeitrag identisch mit den Fixkosten ist.