Wer den Schritt in die Selbständigkeit gewagt und sich vielleicht sogar schon auf dem Markt etabliert hat, hat die Basis für ein erfolgreiches Unternehmen gelegt. Wenn die ersten Geschäfte anrollen und das Geld auf dem Konto zu sehen ist, tritt aber bei vielen Gründern vor allem ein bestimmter Gedanke in den Vordergrund: Ich bin jetzt Chef. Spätestens, wenn die ersten Mitarbeiter im Unternehmen sind, manifestiert sich dieser Gedanke. Aber muss man sich ab diesem Zeitpunkt auch wie der typische Chef verhalten?
Natürlich ist es wichtig, dass man sich nach der erfolgreichen Gründung etwas gönnt. Die Zeit war anstrengend und wenn das erste Mal Überschüsse auf dem Konto zu sehen sind, sollte man zumindest das eigene Gehalt ein wenig anpassen und darauf achten, dass das Privatleben nicht vollkommen im Beruf verloren geht. Aber wer kennt sie nicht, die Bilder aus Hollywood, in denen die Chefs große Autos fahren, maßgeschneiderte Anzüge tragen und Urlaub in den schönsten Regionen machen? Auch das ist natürlich wieder ein Zerrbild der Filmfabrik Amerika. Ein Blick in die Realität zeigt: Die Gründer modernen Start-Ups sind in der Regel sehr bescheidene Menschen. Sie stellen den unternehmerischen Erfolg vor den Besitz von Statussymbolen. Was bringt es, den neusten Wagen eines deutschen Luxusautos zu besitzen, wenn dafür das unternehmerische Wohl aufs Spiel gesetzt wird? Es gibt einen Unterschied zwischen Belohnungen für den erfolgreichen Einstieg und dem Moment, da man den Blick für die Realität verliert.
Der erste Moment ist natürlich verlockend. Viel Geld auf dem Firmenkonto, wenig Mitarbeiter und der Vertrieb scheint zu rollen. An diesem Punkt unterscheiden sich Existenzgründer mit einem Gefühl für das langfristige Geschäft und jene, die ein wenig dem Hype verfallen, der das eigene Unternehmen umgibt. Welche Gründe gibt es, auf große Privatentnahmen zu verzichten?
Man sollte Spaß mit den Gewinnen aus der eigenen Unternehmung haben. Aber die Zeiten als Unternehmer sind schwer und langfristige Investitionen und Rücklagen bringen mehr als ein teures Auto.
Die richtige Strategie für das eigene Image als Chef ist nicht in ein paar Zeilen abgearbeitet. Da gibt es zu viele Punkte, die auch vom eigenen Charakter abhängen. Viele Stimmen sagen aber, dass ein hübsches Auto auch gut für die Präsentation als Chef ist. Es würde eine gesunde Firma repräsentieren. Fakt ist aber: Jeder kann sehr einfach an ein teures Auto kommen. Leasing macht es möglich. Natürlich sollte man nicht mit dem 15 Jahre alten Gebrauchtwagen auf den Parkplatz der Kunden fahren. Ein faires Leasing für ein gutes Auto auf Firmenkosten ist durchaus möglich - wenn ein gesundes Wachstum und die Finanzen dafür vorhanden sind.
Ein Chef präsentiert sich aber immer weniger durch Statussymbole. Zum einen sollte man nicht den Neid der eigenen Mitarbeiter wecken, zum anderen sind es einfach unnötige Ausgaben. Man sollte sich etwas im privaten Rahmen gönnen, das Augenmerk sollte aber alleine auf der lang- und kurzfristigen Entwicklung der eigenen Firma liegen. Wenn andere Firmen darauf schauen, ob das Auto nun ein BMW ist oder ein Opel, spricht das nicht dafür, dass es sich hierbei um gute Geschäftspartner handelt. Ein gesundes Unternehmen im Wachstum hingegen ist die beste Werbung, die man als Chef haben kann.